User:Belsaia/History of Belsandis - Chapter 3
Das Dritte Zeitalter
Das Dritte Zeitalter war das erste der Menschen. Es begann mit dem Verlust des Einen Rings. Die Elben – Erstgeborene, das schöne Geschlecht – waren im Schwinden begriffen. Sie lebten an verborgenen Orten und versuchten, die alte Zeit, oder wenigstens die Erinnerung daran, zu erhalten. Menschen kämpften mit- und gegeneinander und irgendwann trat ein ganz unglaubliches Geschöpf auf den Plan: ein Hobbit.
Lindon: Die Bäume sind weg!
Zu dieser Zeit hatte es mich – wieder einmal – an die Gestade von Lindon verschlagen. Aber auch hier waren die meisten Bäume verschwunden. Mir fehlten die Wälder Eriadors! Sie hatten mich immer an die lichten, aber ausgedehnten Mischwälder in Dor-lómien erinnert, an die Birkenwälder, die sich an den Hängen der Ered Wethrin entlangzogen, an die dunklen Kiefernwälder von Dorthonion oder an die mächtigen Ulmen in Ossiriand. Natürlich reichte nichts an die grünen Kathedralen der Buchen in Doriath heran, aber jetzt gab es zwischen den Ered Luin und dem Nebelgebirge fast nur noch Grasland und Steppe. Seit die Menschen begannen Holz für ihre Häuser und Schiffe zu schlagen, wurden die Wälder kleiner; der einstmals ausgedehnte Wald in Eriador verschwand bis auf ein paar Reste.
Ich richtete mich in Lindon ein, so gut es ging. In den nächsten tausend Jahren geschah nur wenig Erwähnenswertes. Ich half Valandil und seinen Nachkommen beim Aufbau ihres jungen Königreiches im Norden. Nicht zuletzt, damit sich die hier lebenden Menschen nicht von den Elben abwandten, wie einst die Bewohner von Númenor. Hîr Elrond heiratete die Tochter von Galadriel und Celeborn und kurze Zeit später wurden die Söhne Elladan und Elrohir geboren. 111 Jahre nach ihren Brüdern erblickte Arwen das Licht der Welt. Bei der Geburt der Zwillinge weilte ich am See Nenuial, aber bei der Geburt ihrer Tochter hatte ich das Glück, das mich ein Auftrag nach Imladris führte. So konnte ich Celebrian und Elrond meine Glückwünsche persönlich entbieten. Aber ich war schon sehr lange nicht mehr dort gewesen. Die Gärten, die ich einst in Imladris anlegte, waren verwildert und dienten Kaninchen und Rehen als Speisekammer und Schlafplatz. Gern hätte ich sie neu angelegt, aber dafür fehlte leider die Zeit.
Reich des Hexenkönigs
Das Böse hatte seit fast 1000 Jahren Mittelerde nicht mehr heimgesucht, jedenfalls nicht in Gestalt des dunklen Herrschers. Aber die Menschen verstanden es vorzüglich, sich selbst ihr kurzes Leben zu vergällen. Ostlinge gegen Dunedain, Dunedain gegen primitive Völker, Thronfolgestreitigkeiten und vieles mehr. Gondor dehnte sich im Westen bis an die Grenzen Arnors aus und auf der großen Südstraße war ein reger Verkehr und Handel. Gondor verstand sich zunehmend als eigenständiges Reich; es eroberte große Ländereien im Osten und musste sich seinerseits immer wieder gegen Eindringlinge verteidigen. Zeitweise gehörten die Ländereien bis zum Meer von Rhun und Umbar zum gondorischen Reich. Dann, um 1050 fiel ein Schatten auf den südlichen großen Grünwald. Sauron nistete sich in Dol Guldur ein und entsandte den Fürsten der Nazgul in den Norden, nach Angmar, um die geschwächten Nordreiche der Menschen zu erobern. Hier begründete dieser das Reich des Hexenkönigs und bedrängte fortwährend die drei Reiche des alten Arnor. Um 1350 waren die königlichen Linien in Rhudaur und Cardolan erloschen und der Widerstand der Menschen ließ nach. In Rhudaur übernahmen böse Bergmenschen die Macht und im Jahr 1409 wurde Rhudaur von Angmar überrannt und der Amon sûl zerstört.
Die meisten der in Mittelerde verbliebenen Elben wurden ob dieser Entwicklungen von einer Trauer ergriffen und ihre Fürsten trachteten danach, die Erinnerung an die alten Tage in ihren Reichen zu erhalten. Thranduil, der ehedem mit Thingol und Melian in Doriath lebte und zu Beginn des Zweiten Zeitalters bei Gil-galad in Lindon, war später in den Osten gezogen. Nach dem Sieg über Sauron, bei dem sein Vater fiel, wurde er König der Elben des Großen Grünwaldes. Als der Schatten in Dol Guldur Einzug hielt, zog er sich mit seinem Volk in den Norden des Waldes zurück und baute nach dem Muster von Menegroth seine Festung in einer Anhöhe am Nordufer des Waldflusses. Círdan beschränkte seinen Einfluß auf Mithlond und das umliegende Land und auch Galadriel und Celeborn verließen Lothlórien nur selten. Allein Herr Elrond hatte immer ein wachsames Auge auf das Treiben der Menschen.
Der Große Turm von Amon sûl