User:Belsaia/Marlutar/story

From Lotro-Wiki.com
Jump to navigation Jump to search
Master of Storytelling
honorary title bestowed by Oakheart on May 25, 2021

also available in English également disponible en français

~ Pfeifenkrautzüchter, Musikant & Vater ~







Zurück zur Übersichtsseite
m Jahr 1356 der Auenlandzeit habe ich auf einem Hof in Michelbinge das Licht der Welt erblickt. Dort bin ich auch aufgewachsen und habe meine Jugend- und Flegeljahre verbracht. Über die will ich hier aber gar nicht viel erzählen, den die waren nicht viel anders, als bei allen Hobbits. Nur gegen Ende der Zeit als Twien, da gab es doch einige einschneidende Veränderungen. Ich war gerade 29 Jahre alt geworden, als ich mit meinem Vater mehrere Male zu den Verwandten nach Bree reiste. Vater wollte hier einen neuen Absatzmarkt für seine Töften auftun und dazu waren meherer Verhandlungen mit den breländer Hobbits erforderlich.


Da es eine Vier-Tage-Reise von Michelbinge nach Bree und auch wieder zurück war, haben wir uns meistens ein bis zwei Wochen in Bree aufgehalten. Ich musste für meinen Vater diverse Botengänge erledigen. Sonst hatte ich den Tag über frei. Einer dieser Botengänge führte mich zum alten Krummbein nach Stadel. Ich weiß gar nicht mehr, was ich dort zu schaffen hatte, aber dort habe ich meine Lilie kennen und lieben gelernt. Wir nutzen fast jede freie Minute, um uns zu sehen, gemeinsam spazieren zu gehen und zu reden. Als wir wieder zurück ins Auenland reisen mussten, war nicht nur Lilie, sondern auch ich tieftraurig. Das nächste Vierteljahr fieberte ich auf den Tag hin, an dem es hieß, wir fahren wieder nach Bree. Gleich am ersten Tag in Bree erbat ich Freistellung von meinem Vater und machte mich auf, meine Lilie zu besuchen. An diesem Abend waren wir beide von der Wiedersehensfreude überwältigt, da aber die ganze Zeit Lilies Eltern in der Stube waren, konnten wir nur miteinander reden. Und hin und wieder unterm Tisch verstohlen Händchen halten. Wir sahen uns in der Folgezeit jeden Tag, allerdings waren wir nie lange allein. Am vorletzten Tag des Aufenthalts machten wir einen langen Spaziergang durch die Felder von Stadel. Auf dem Rückweg wurden wir von einem heftigen Gewitter überrascht. Und wir suchten Zuflucht in Gammie Boggs' Scheune ...


Lange Rede kurzer Sinn, ein Jahr später waren wir immer noch Twiens, aber plötzlich auch frischgebackene Eltern. Natürlich gab es lange Abende der Vorhaltungen, Belehrungen und Diskussionen. Von beiden Seiten! Wir wären doch viel zu jung, sowas tut ein anständiger Hobbit nicht. Was sollen die Leute denken und so weiter und so fort. Doch schließlich willigten unsere Eltern in die Hochzeit ein. Schwiegervater Krummbein wollte uns einen kleinen aber feinen Hof in Stadel, der ihm gehörte, den er aber nicht selbst bewirtschaften konnte, sehr günstig überlassen. Von meinem Vater bekamen wir das nötige Geld dafür.

In den ersten Jahren war es nicht immer einfach. Auch, weil unsere kleine Tochter, Sebranda, ein Schwesterchen bekam. Aber heute sind wir stolz auf unsere Mädels und sie freuen sich über ihre jungen Eltern. Das war dann wohl auch der Grund, weshalb sie mich geradezu beknieten, in der Kapelle mit meiner Mutter und Nichte Sebylla mitzuspielen. Ich wollte zuerst nichts davon wissen, weil ich die Befürchtung hatte, dass das Musizieren neben der Arbeit auf dem Feld zu viel werden würde und ich keine Zeit mehr für meine Frau hätte. Aber Lilie, die beste aller Frauen, meinte nur ich soll mir darüber mal keine Sorgen machen und außerdem könnte ich ihr so immerdas Neueste aus Bree erzählen, was bestimmt spannender ist, als immer nur über die Qualität des Pfeifenkrauts zu philosophieren. Dem konnte ich nicht widersprechen.



Jetzt spielen wir schon drei Jahre regelmäßig in Bree und Lilie freut sich jedesmal auf's Neue über den Klatsch und Tratsch aus der Stadt. Die Mädels sind inzwischen ausgezogen und wohnen jetzt bei meiner Mutter am Breeberg. Wir sehen uns meist nur an den Wochenenden und den Konzertabenden, aber das ist wohl normal, wenn die Kinder flügge werden. Die neuesten Pfeifenkrautzüchtungen verkaufen sich so gut, dass wir keine Geldsorgen mehr haben. Und neben Hof und der Musik haben Lilie und ich auch mehr Zeit füreinander, seit die Kinder aus dem Haus sind.