User:Belsaia/Belsaia/story

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Master of Storytelling
honorary title bestowed by Oakheart on May 25, 2021

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Aus dem Tagebuch einer Grauelbe


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m Jahr 864 des Dritten Zeitalters wurde ich in Celondim geboren. Als einzige Tochter von Bradhranglas, dem Waffenmeister, hatte ich hier eine unbeschwerte und behütete Kindheit. Ich wollte schon als kleines Elbenmädchen eine große Jägerin sein und bin mit meinem ersten selbstgebauten Bogen und meinen Freundinnen durch die Wälder um Celodim gestreift. Das hätte nach unserem Willen ewig so gehen können, aber nachdem die ersten Orks in den Ered Luin gesichtet wurden, schickte mich mein Vater zu Verwandten im Grünwald (Wahrscheinlich fasste er den Entschluß auch, weil sein kleines Prinzesschen anfing, ihm auf der Nase herumzutanzen; aber das ist nur eine Vermutung). Die Reise zu den Waldelben im Grünwald – ja damals hieß er noch so! – machten wir alle gemeinsam. Dabei rasteten wir auch einige Zeit in Imladris, wo mich meinen Eltern Herrn Elrond und seiner Frau vorstellten. Mein Vater kannte Herrn Elrond noch aus alten Zeiten und er hat mir immer wieder gesagt, das es eine große Ehre ist, im letzten heimeligen Haus übernachten zu dürfen.

Von meiner Zeit bei den Waldelben gibt es nicht viel zu berichten. Es war halt die Erziehung einer heranwachsenden Elbe – meistens höchst langweilig. Abwechslung brachten die Reisen zu meinen Eltern, meistens nach Celondim, später auch nach Tham Mirdain. Bei diesen Reisen machte ich jedesmal ein paar Tage Station in Imladris und besuchte auch Frau Celebrían. Im Laufe der Zeit entwickelte sich so eine innige Beziehung zwischen uns; und irgendwann um das Jahr 1000 D.Z. herum machte sie mir den Vorschlag, ganz nach Bruchtal überzusiedeln, damit sie mich in die Umgangsformen junger Elbenfrauen einweisen konnte, wie sie in Aman gebräuchlich waren und besonders bei den Hochelben immer noch geschätzt werden. Außerdem sagte sie, könnte ich in der Bibliothek von Herrn Elrond die Geschichte unseres Volkes und die Aufzeichnungen über Beleriand, über die anderen Rassen und das geheime Wissen der Natur studieren. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, aus mir eine Vermittlerin zwischen den Völkern zu machen, da – wie sie sagte – das Böse in Mittelerde wieder mächtiger und der Kampf nur gemeinsam erfolgreich sein wird.










~ Jugendjahre in Imladris ~

un, studieren können war dann wohl doch nicht die ganz korrekte Bezeichnung für das, was mich erwartete. Während die Aufzeichnungen zu den anderen Völkern und die Geschichten über die Helden der alten Zeit, wie Beren und Luthien oder der Fall Gondolins sehr interessant waren, machen die Schriftrollen mit den Stammbäumen der Elbenfamilien den Großteil der Bibliothek aus. Und von diesem größeren und ziemlich angestaubten Teil musste ich noch einmal einen guten Teil auswendig lernen. Es gibt wohl nichts Schlimmeres für tatendurstige Heranwachsende. Doch neben dem Studium der Schriftrollen in Elronds Bibliothek, konnte ich auch praktische Erfahrungen sammeln. So nutzte ich die Erfahrungen der Elben Bruchtals, um den Umgang mit dem Bogen richtig zu erlernen. Manch einer der Bogenmeister wird mich als ziemlich quengelig und nervig in Erinnerung behalten haben, aber unterwiesen haben sie mich trotzdem und das mit bemerkenswerter Geduld. Nach dem Ratschlag von Meister Feanduil ssollte ich meinen Bogen selbst bauen. Und durch seine Fürsprache lernte ich bei den geschicktesten Handwerkern, selbst einen soliden Bogen herzustellen, der stark war, aber doch so, dass ich ihn spannen konnte. Einen, mit dem man auch gegen eine Horde Orks bestehen könnte.

Meine Zeit in Imladris war meistens angenehm. Aus mir wurde mit der Zeit eine gute Jägerin, so wie ich es mir als Kind immer vorgestellt hatte. Auch in höfischen Dingen und Diplomatie konnte ich viel von Frau Celebrían lernen. Wenn Gesandte aus König Thanduils Reich oder Reisende anderen Völker nach Imladris kamen, was zwar selten aber doch häufig genug geschah, durfte ich meine Kenntnisse im Verhandlungsgeschick mit Angehörigen fremder Rassen oder den Umgang mit fürstlichen Gesandten unter Beweis stellen. Meine Freundin Celebrían, wie ich sie jetzt nennen durfte, war es zu frieden, hatte si mich doch erfolgreich unterwiesen.

Im Laufe der Jahre in Imladris begleitete ich immer häufiger die Jäger auf ihren Ausflügen in die Trollhöhen und ins Nebelgebirge. Irgendwann im Jahr 1409 D.Z. trafen wir dabei erstmals auf eine größere Horde Orks, die die Gegend durchstreiften. Hier konnte ich zeigen, dass ich nicht nur die Jagd auf Hirsche und Eber beherrschte, sondern es auch sehr gut verstand, mich mit Bogen und Elbenschwert zu verteidigen Daraufhin erlaubte mir Herr Elrond, mich von Meister Glorfindel in der Kunst des Kampfes unterweisen zu lassen. Wie sich in der Folge herausstellte, war dies eine weise Entscheidung, da wir gegen Ende des Jahrhunderts immer häufiger mit Orkbanden aus den nördlichen Bergen zu tun bekamen und schließlich sogar gegen kleine Drachen kämpfen mussten.

Herr Elrond war irgendwann der Ansicht, dass Elben, Zwerge und Menschen gemeinsam gegen das aufkommende Böse antreten müssten und betraute mich wiederholt mit Aufträgen als Kurier oder Unterhändlerin, die mich nach Arnor, in die Blauen Berge, den Grünwald und zum Erebor führten. Besonders die Zwerge begegneten mir dabei immer wieder mit dem Misstrauen, dass sie gegen die meisten Elben hegen. So kam es, dass ich manchmal mehrere Monate brauchte, bevor ich so viel Vertrauen erlangt hatte, dass ich meinen eigentlichen Auftrag erfüllen konnte. Dabei lernte ich viel von den Gebräuchen der Zwerge, auch wenn ich vieles davon auch heute noch seltsam finde.








~ Über Hobbits ~

uf einer der Reisen traf ich auf ein Volk, von dem ich bis dahin noch nie gehört hatte: die Halblinge oder Periannath. Sie waren gerade aus ihrer alten Heimat bei den Schwertelfeldern in Richtung Westen aufgebrochen. Dort war ich in der Vergangenheit auch öfter vorbei gekommen, habe aber nie bemerkt, dass dort ein ganzes Volk versteckt lebt. Es ist eine putzige Rasse. Die Kuduks – wie sie sich selbst nennen – sind etwas kleiner als Zwerge und auch nicht so kräftig. Aber sie sind unglaublich zäh; man sieht ihnen nicht auf Anhieb an, wozu sie imstande sind. Ich begleitete sie ein Stück des Weges, bis mich mein Auftrag nach Eregion führte. Nach meiner Rückkehr berichtete ich Herrn Elrond von diesem sonderbaren Volk. Er schmunzelte und meinte: »Nicht viele kennen die Hobbits (das ist der Name, den sie von den Menschen bekommen und später selbst übernommen haben). Sie bleiben gern unter sich und sind Meister darin, ungesehen durch die Welt zu kommen. Einige von ihnen werden für ganz Mittelerde von Bedeutung sein, auch wenn heute niemand aus ihrem Volk davon ahnt. Ihr solltet die Halblinge im Auge behalten und helfen, wenn sie der Hilfe bedürfen.« 

Und so begann meine Bekanntschaft mit den Hobbits. Bis daraus etwas, wie Freundschaft wurde, sollten noch einige Jahrhunderte ins Land gehen. Sie bleiben gern unter sich und sind gegenüber dem »großen Volk«, wie sie Elben und Menschen bezeichnen, sehr reserviert. Aber wenn man sie nicht bedrängt, sondern im Stillen Gutes tut und so einmal ihre Freundschaft erlangt hat, sind es ganz herzige kleine Leute. Sie werden nur ungefähr halb so alt, wie Zwerge. Aber sie haben die Angewohnheit, ihre Erfahrungen, – gute wie schlechte – an ihre Kinder und Kindeskinder weiter zu geben. Nur deshalb konnte sich über mehrere Generationen eine Freundschaft entwickeln. Sie haben Mut wie ein Krieger, sind zäh wie die Beorniger und wenn es darum geht, ungesehen irgendwohin zu gelangen, sind sie unschlagbar. Nur ihre Essgewohnheiten sind für uns Elben kaum nachzuvollziehen.

Ich habe die Besiedlung des Auenlandes selbst nicht miterlebt. Aber nachdem sich die Halblinge dort eingerichtet haben, habe ich sie häufiger besucht. Und ich muss sagen, sie haben wirklich ein schönes und friedliches Fleckchen in Mittelerde gefunden; und ich werde mein Bestes geben, dass es so bleibt.







~ Interludium ~

o gingen die Jahrhunderte dahin und ich sah Reiche aufstreben und wieder vergehen. Ich war viel auf Reisen. Als Unterhändlerin bei den Fürsten und Königen der Menschen, denen ich die Ratschlüsse von unseren Fürsten überbringen sollte. Die meisten dieser Ratschläge waren bei den Menschen nicht erwünscht und sie schlugen sie in den Wind. Häufig zu ihrem eigenen Nachteil. Hin und wieder war ich auch bei den Zwergen in den Ered Luin, im Reich von Moria bis zu dessen Untergang und später im Erebor. Hier ging es immer um Tauschhandel zu beiderseitigem Vorteil. Für andere Arten der Zusammenarbeit waren die Zwerge nicht zu haben. Als Überbringerin guter und auch weniger guter Nachrichten war ich zwischen den Elbenreichen unterwegs und immer wieder mal als Beschützerin der Hobbits im Auenland – obwohl diese davon selten etwas mitbekamen. Auf all diesen Reisen gab es auch immer wieder Zwischenfälle, bei denen wir uns gegen Orks und Warge verteidigen mussten.

In die Kriege der Menschenreiche untereinander mischten wir uns nicht ein. Es ist eine sehr junge und impusive Rasse, der die Ruhe und Weitsicht der Elben fehlt, deshalb waren unsere Vermittlungsversuche selten von Erfolg gekrönt, so dass wir nach einiger Zeit davon absahen. Wir wissen aus eigener leidvoller Geschichte, das es bei einem Krieg zwischen Brüdern und Schwestern am Ende nur Verlierer gibt. Aber diese Erfahrung muss wohl jede Rasse selbst machen.







~ Ein schmerzhafter Abschied ~

ngefähr neunhundert Jahre nach meiner ersten Begegnung mit den Orks kehrte ich nach Imladris zurück, um Celebrían, Elronds Frau, die sich von den Überfall der Orks, bei dem sie gefangen und verschleppt wurde, nie richtig erholt hatte und entschlossen war, Mittelerde in Richtung Westen zu verlassen, bei den Vorbereitungen zu helfen. In dem einen Jahr bis zu ihrer Reise gab es viel zu regeln, vorzubereiten und abzuschließen. Da ich kein kleines Mädchen mehr war, bot ich Celebrían meine Hilfe als Freundin oder jüngere Schwester an. Und ich bin heute noch stolz darauf, dass sie diese Hilfe annahm und mich auch bat, sie auf ihrer Reise zu den Grauen Anfurten zu begleiten. Meine Hilfe bestand hauptsächlich aus Kleinigkeiten und Botengängen und ich hatte häufig das Gefühl, noch mehr tun zu müssen. Aber Celebrían gab mir immer wieder zu verstehen, das genau diese Kleinigkeiten für sie von großem Wert sind.

Nach Jahresfrist brachen wir in Richtung Graue Anfurten auf und obwohl wir häufig lachten und scherzten, war es für mich eine traurige Reise, da ich wusste, dass ich meine Freundin und Mentorin für eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen würde. Ich sah dem Schiff, dass sie bestieg, noch lange nach und ließ mich in der Folgezeit in der Nähe meines Geburtsortes nieder. Die Trauer um die verlorene Freundin, der zweite große Verlust nach dem Tod meiner Mutter, lähmte meine Tatkraft. Ich verkroch mich in meinem neuen Versteck und vervollkommte meine handwerklichen Fähigkeiten. Leider vernachlässigte ich meine anderen Aufgaben, die ich doch von Herrn Elrond übertragen bekommen hatte. Im Innersten wusste ich, das dies ein Fehler war. Trotzdem gab ich mich der Lethargie hin. Wahrscheinlich hätte manches Unbill verhindert werden können, wenn ich damals nur etwas stärker gewesen wäre ...









~ Ein neuer Gefährte ~

as sah der Herr von Imladris wohl genauso und so ließ er mir die Aufforderung zukommen, mich nach Bruchtal zu begeben, wo ein neuer Auftrag auf mich wartete. Die Nachricht wurde mir von einem schmucken Waldelben überbracht, mit dem ich in früheren Tagen häufiger auf Reisen war. In den zweieinhalb Jahrhunderten meiner Abwesenheit hat er sich meistens in Eryn Lasgalen und in Thal aufgehalten. Der Auftrag lautete dann auch, den Waldelben nach Thal und zum Erebor zu begleiten, um in einem aufkommenden Zwist zwischen Menschen und Zwergen zu vermitteln. Mein Begleiter sollte in der Zwischenzeit mehr über die Gerüchte von Drachen im Grauen Gebirge in Erfahrung bringen.

Wir waren in dieser Zeit häufig gemeinsam unterwegs und auch die Ruhepausen in Eryn Lasgalen, in Esgaroth oder Felegoth verbrachten wir meistens zusammen. Er war immer besonders aufmerksam und zuvorkommend und so wurden aus Reisegefährten, Freunde und aus der Freundschaft wurde im Laufe der Zeit mehr ... An einem wunderschönen Abend in Imladris, wir saßen gemeinsam oberhalb des Wasserfalls und beobachteten den Sonnenuntergang, als er mich fragte, ob ich seine Frau werden will. Und ob ich wollte! Es dauerte dann aber noch fast zehn Jahre, bis wir in einer sehr romantischen Zeremonie von Herrn Elrond getraut wurden.

Die Rückkehr des dunklen Herrschers nach Dol Guldur machte es erforderlich, dass wir die Aktivitäten im Grünwald – der nun erstmalig auch als Düsterwald bezeichnet wurde – beobachteten und allzu dreiste Orks aus der Gegend um die Schwertelfelder und Eriador zu vertreiben. Mein Gatte – erlaubt mir, ihn so und nicht beim Namen zu nennen, denn dieser soll auf immer in meinem Herzen eingeschlossen sein – war sehr besorgt um mich und wollte nicht, dass ich mich an den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Saurons Horden beteilige. Mir ging es umgekehrt genauso, doch das gab ich natürlich nicht zu und da ich ihm beweisen wollte, dass ich sehr wohl auf mich selbst aufpassen kann, übernahm ich immer, wenn seine Fürsorglichkeit zu übermächtig wurde, Aufträge, die mich von ihm trennten. Manchmal ist die Liebe einfacher, wenn einige Meilen Abstand sind. Trotzalledem kam im Jahr 2520 D.Z. unsere erste Tochter zu Welt. Belsiriel war unser ganzes Glück und ich erkannte in ihr meine eigene Kindheit wieder. Nur wenige Zeit später bekammen wir unsere zweite Tochter und Belsiriel eine kleine Schwester. Belothriel war etwas aufgeweckter als ihre großes Schwester. Sie lernte schneller, war aber auch genauso schnell bereit Risiken einzugehen. Die beiden waren unser ganzer Stolz und so beschlossen wir, dass ich in Imladris bleiben und ihre Erziehung übernehmen sollte.








~ Schicksalsjahre ~

ein Geliebter bekämpfte Wölfe, Warge, Orks und Spinnen im Großen Grünwald, die jetzt immer häufiger auftauchten. Aber jedesmal, wenn er nach Imladris kam, hatte er nur Zeit für uns und umsorgte und so liebevoll, wie man es sich nur vorstellen kann. Für mich hätte es noch ewig so weiter gehen können, ich hatte meine Töchter um mich und mein Gatte war so oft bei uns, wie er nur konnte. So, wie ich von Celebrìan in der elbischen Geschichte, in Umgangsformen und Diplomatie unterwiesen wurde, versuchte ich nun meinerseits, dies an meine Töchter weiterzugeben. Aber auch die Fertigkeiten mit Pfeil und Bogen brachte ich ihnen so gut ich konnte bei. Wenn mein Gemahl in Imladris war nutzten unsere beiden Töchter häufig die Zeit, um mit ihm gemeinsam auf die Jagd zu gehen. Und obwohl er alles dafür tat, sie vor jeglichem Unheil zu schützen, brachte er ihnen die Kampftechniken eines Kriegers bei. Damit sie im Falle des Falles in der Lage sind, sich zu verteidigen, wie er sagte.

Aber dann kam die große Schlacht vor den Toren des Erebor, die später als Schlacht der fünf Heere in die Geschichtsbücher eingehen sollte, und mit ihr kam auch die Trauer zu uns. Mein geliebter Gemahl wurde durch einen riesigen Warg getötet. Dieser fiel ihn von hinten an, als er mit seinem Schwert in die orkischen Reihen eindrang. Ich erfuhr erst einige Monate später von seinem Tod. Ein Waldelb aus Felegoth, der an seiner Seite kämpfte und den Angriff nur knapp überlebt hat, wurde als Überbringer der traurigen Nachricht ausgewählt. Das liegt nun auch schon achtzig Jahre zurück und trotzdem kommt es mir vor, als hätten wir uns gestern erst voneinander verabschiedet ...

Aber lasst mich von erfreulicheren Dingen berichten: Meine beiden Töchter sind mittlerweile alt genug, um ihre eigenen Wege zu beschreiten. Ich habe ihnen alles beigebracht, was ich von meinen Eltern, von Celebrían und Herrn Elrond gelernt und auf meinen Wanderungen erlebt habe – jedenfalls habe ich es versucht.








~ Das Leben geht weiter ~

uch im Leben der Elben gibt es eine Phase, wo die Kinder ihren Platz in der Welt finden müssen und dementsprechend schwierig sind. Das waren Zeiten! Nichts konnte ich meinen Töchtern recht machen. Und eine Ahnung von irgendetwas hatte ich in ihren Augen ohnehin keine (schmunzelt bei dem Gedanken). Aber wir haben auch diese Zeit überstanden und heute bin ich für Belsiriel und Belothriel, so etwas wie eine gute Freundin, bei der sie sich von Zeit zu Zeit Rat holen. Nach meiner Meinung sehen wir uns viel zu selten, aber aus ihnen sind gestandene Elbinnen geworden, die ihren eigenen Weg gehen. Und auf die ich stolz bin!

Belsiriel lebt jetzt in Felegoth und hat sich dort als Beschützerin des Waldes verdient gemacht. Belothriel, die immer das Nesthäkchen war, ist musischer veranlagt. Sie ist zwischen Imladris, dem Auenland und Gondor unterwegs, um die alten und neuen Geschichten aus Mittelerde aufzuzeichnen. Dabei nutzt sie nicht nur Schriftrollen. Zu Frodos und Sams Reise hat sie einen Wandteppich gewebt. Er hängt jetzt im Thronsaal von König Elessar. Vielleicht seht ihr ihn ja, wenn ihr mal in Minas Tirith seid.

So war ich also wieder allein. In Imladris hielt mich nichts, aber wieder allein in Celodim leben oder unstet durch die Lande ziehen wollte ich auch nicht. Deshalb habe ich mich einer Gemeinschaft Gleichgesinnter angeschlossen. Hier haben sich Hobbits, Zwerge, Menschen und Elben zusammengefunden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Kampf gegen Sauron und seine Schergen und Statthalter fortzusetzen, damit die freien Völker Mittelerdes frei bleiben und in Frieden leben können. Diese bunte Mischung war ganz nach meinem Geschmack und so habe ich mich ihnen angeschlossen. Wir kämpfen in verschiedenen Gebieten gegen die großen und kleinen Übel und sind im Laufe der Zeit so viele geworden, dass wir – sollte es je wieder erforderlich sein – auch ein Heer aufstellen können.

Der Rest liegt im Nebel zukünftiger Ereignisse ...